16.08.2016

Ökonomie - Wir sind das Kapital

Unbeirrt und gegen alle Widerstände entwickelt Günter Faltin, Professor für Ökonomie und Gründer der Projektwerkstatt Teekampagne, seit Jahren seine Idee eines erfüllten Lebens. Und diese Idee hat es in sich: Entrepreneure, sprich kreative Unternehmensgründer, entwickeln ihre bisher meist in die Freizeit ausgelagerten Leidenschaften zu unternehmerischen Konzepten. Sie schaffen damit bessere Produkte und Dienstleistungen als eine Möglichkeit, aktiv das persönliche Umfeld zu gestalten und unsere Gesellschaft "liebevoller, witziger, feinfühliger und künstlerischer" zu machen.
Ort des Ganzen ist der Markt. Im Gegensatz zu vielen anderen erkennt Günter Faltin früh dessen emanzipatorische Qualitäten. Nicht der Markt schafft Probleme, sondern eine Ökonomie, die in Kumpanei mit dem Staat aggressiv in alle Lebensbereiche vordringt. Bei Faltin klingt das so: "Wenn Business nur Business ist, dann ist es auch im Sinne von Business kein gutes Business". Günter Faltin weiß, gewünschte Veränderungen beginnen immer mit dem ersten Schritt. Bei ihm ist dieser Schritt eine Unternehmensgründung. Das nötige Kapital ist unsere Kreativität und die Lust am Gestalten, da ist er ganz in der Nähe von Joseph Beuys. "Wir sind das Kapital" zeigt konkret, auch an vielen spannenden Beispielen, wie sich eine unternehmerische Idee entwickeln und was sich mit solchen Ideen bewirken lässt. Günter Faltins Vision ist die Veränderung der Welt durch unzählige Entrepreneure als "zukunftsfähig Handelnde". Das ist die Idee zu einer neuen Revolution: unblutig, lebensfroh, künstlerisch. Eine Revolution, die vor allem eines sein könnte: erfolgreich!

Die Welt zum Besseren verändern. Wer träumt als junger Mensch nicht davon? Das eigene Leben scheint unendlich, die Möglichkeiten grenzenlos: neue Filme, neue Mode, neue Musik, neue Kunst. Wie langweilig klingen dagegen Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft oder gar Einzelhandel. So ähnlich ging es auch zait-Gründer Thomas Fuhlrott bei seinem Studium an der Universität der Künste in Berlin. Bis er bei einer Gastvorlesung auf Professor Günter Faltin und seine Idee von Entrepreneurship traf. Eine neue Welt tat sich auf. Der Unternehmer als Künstler nutzt den Markt, um kreativ zu gestalten. Die Autorin Barbara von Maibom beschreibt, wie die Sehnsucht nach dem Seins-Modus von der Werbung vor allem zur Stimulation des Haben-Modus benutzt wird. Für den Entrepreneur steht dagegen nicht die Frage nach dem Haben, sondern dem Nutzen im Vordergrund. Viele Ideen entstehen aus Mangel und Unzufriedenheit. So haben zwanzig Jahre Verbraucherschutz und staatliche Vorschriften am Panschen, Verfälschen und Falschdeklarieren von Olivenöl kaum etwas geändert.
Das nahmen wir, Thomas Fuhlrott und zait-Partnerin Tina Ottmann, zum Anlass, etwas zu "unternehmen". Für zait-Olivenöl entwickelten wir neue, einfache Parameter: Überschaubares Sortiment, 3l Gebinde (ca. 60% der Ölmenge) statt teurer Kleingrößen, hohe Transparenz, Reduktion unnötiger Kosten (Büro, Verkauf, etc.), den Erwerb eines Jahresvorrates an Olivenöl, bankenunabhängiges Wirtschaften. Das ermöglicht u.a. unser günstiges Preis-Leistung-Verhältnis. Wir handeln erfolgreich und hochprofessionell mit Olivenöl und sind dennoch kein klassischer Olivenölhandel. Ein Schaufenster unserer Aktivitäten ist Oliandi - Das Olivenölfest jährlich zum Saisonbeginn am 1. Maiwochenende.

Beitrag aus dem zaitgeschehen no.26, Frühjahr 2015

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